5 Tipps, die für den Kauf eines Otoskops wichtig sind

In der Tierheilpraxis ist ein Otoskop (Synonym: Ohrenspiegel) für die Untersuchung des Gehörgangs von Hund und Katze unentbehrlich. Damit die Suche danach kein Dauerthema wird, helfen diese 5 Tipps:

Tipp 1: Größe eines Otoskops

Otoskope gibt es in unterschiedlichen Größen. Ein großes Otoskop mit Lade-, Steckdosen- oder Batteriegriff liegt bei der Arbeit am Tier meist recht schwer in der Hand. Dafür kann aber ein solches in der Regel individuell und damit ist gemeint, nach eigenen Wünschen „konfiguriert“ werden. Das heißt, neben der Auswahl des Griffs können unterschiedliche Aufsätze für die Untersuchung des Ohres gewählt werden (beispielsweise Otoskop-Kopf sowie Veterinär-Kopfstück mit oder ohne Adapter).

Aufgrund von Größe und Gewicht kann ein Mini-Otoskop gut während der Arbeit am Tier in die Tasche von Hose oder Oberteil gesteckt werden. Unterstützt wird dies durch einen Clip am Otoskop-Griff. Ein großes Otoskop ist dafür nicht geeignet, denn aufgrund seines Gewichts fällt es leicht aus einer Tasche heraus.

Tipp 2: Material eines Otoskops

Wichtig ist außerdem das Material. Einige Otoskope sind teilweise oder vollständig matt bzw. glänzend verchromt. Dies ist so lange kein Problem, bis die Chromschicht „abblättert“. Dann wird es höchste Zeit ein derartiges Otoskop auszusortieren, da es leicht rostet und nicht mehr vollständig desinfiziert werden kann. Bei einem Marken-Otoskop hält die überziehende Chromschicht erfahrungsgemäß ewig – problematisch sind unter Umständen jedoch No-Name-Modelle. Darüber hinaus können Otoskope aus Kunststoff gefertigt sein.

Tipp 3: Licht eines Otoskops

Die Lampe eines Ohrenspiegels erzeugt ein punktförmiges Licht. Nicht alle Otoskope haben eine LED- oder Xenon(-Halogen)-Beleuchtung. Wenn aber doch, dann ist es von Vorteil, ein Marken-Otoskop zu haben (zum Beispiel von HEINE, Riester oder KaWe), denn sehr günstige No-Name-Exemplare leuchten den Gehörgang des Tieres teils extrem grell-weiß aus, so dass dort Details schwer zu erkennen sind. Wichtig ist auch, dass unter anderem eine defekte Otoskop-Lampe leicht selbst ausgetauscht werden kann.

Tipp 4: Ohrtrichter für ein Otoskop

In der Regel können auf jedes Otoskop entweder Mehrweg- oder Einweg-Ohrtrichter beispielsweise aus Kunststoff (mit unterschiedlicher Länge und/oder distalem Durchmesser) aufgesetzt werden. Die Mehrwegvariante wird auch als geschlossenes Spekulum (Mehrzahl: Spekula) bezeichnet, für die Einwegvariante gibt es die Bezeichnung Tip. Ein Mehrwegtrichter besteht aus Kunststoff oder Metall, ein Einwegtrichter aus Kunststoff.

Wird ein Veterinär-Kopfstück genutzt, dann ist ein zusätzlicher Adapter für den Gebrauch eines Einweg-Ohrtrichters erforderlich. Er verbindet Trichter und Kopfstück. Ich persönlich finde, trotz der nicht zu leugnenden Umweltbelastung, Einweg-Ohrtrichter im Praxisalltag sehr hilfreich. Sie können nach der Nutzung leicht gewechselt und direkt entsorgt werden. Hierdurch verhindern sie unter anderem die Übertragung von unerwünschten Keimen wie etwa Bakterien oder Pilze. Mit der Mehrweg-Variante wird zwar Müll vermieden, dafür muss sie aber nach jedem Gebrauch gründlich gereinigt, desinfiziert und idealerweise sterilisiert werden.

Während die Trichter für ein großes Otoskop oftmals recht lang sind, haben kleinere Modelle vielfach etwas kürzere Ohrtrichter. Letztere können vor allem für Katzen, kleinere Hunde, aber auch Toy- bzw. Miniaturrassen (beispielweise Hunde wie Chihuahua, Zwergspitz, Prager Rattler) genutzt werden.

Tipp 5: Bedienung eines Otoskops

Darüber hinaus unterscheiden sich Otoskope in der Art und Weise der Bedienung. Während bei einem großen Otoskop zum Anschalten des Lichts auf einen kleinen Entriegelungsknopf gedrückt und parallel dazu ein Kranz im Uhrzeigersinn gedreht werden muss, ist das Handling von einem Mini-Otoskop sehr viel einfacher. Bei ihm muss lediglich ein Schiebeschalter oder ein Druckknopf betätigt werden, um das Instrument ein- oder auszuschalten.

Besonders praktisch ist bei der großen Variante, dass die Stärke bzw. Intensität der Helligkeit auf einer Skala von null bis eins individuell an- oder absteigend reguliert bzw. gedimmt werden kann. Die Beleuchtungsstärke wird durch einen Balken dargestellt, der durch eine kleine Fensteröffnung im Kranz zu sehen ist. Inzwischen gibt es allerdings auch bei einigen Mini-Otoskopen die Möglichkeit das Licht zu dimmen.

Wer braucht ein Otoskop?

All diejenigen, die eine Tierheilpraxis für Kleintiere im klassischen Sinne haben oder aber eröffnen wollen, brauchen zum Beispiel für Hund und Katze ein gutes Otoskop zur Untersuchung des Gehörgangs.

Der Preis eines Otoskops?

Bei den Preisen gibt es gewaltige Unterschiede. Ein großes Marken-Otoskop kann leicht 200,00 Euro und mehr kosten. Dagegen ist ein Marken-Mini-Otoskop geradezu günstig – es kostet teils sogar unter 100,00 Euro.

Wer verkauft ein Otoskop?

Dieses Instrument, gibt es im Grunde genommen in vielen Online-Shops zu kaufen – selbst ein Großer wie Amazon gehört dazu. Darüber hinaus gibt es spezielle Anbieter, die Instrumente und Verbrauchsmaterial nur an (Tierheil-)Praxen verkaufen. Hierzu gehören beispielsweise: Rebopvet, Praxisdienst VETERINÄR, THP-Bedarf oder auch Gruhle Großhandel. Doch es gibt auch Einschränkungen: Bei Rebovet kann nämlich erst bestellt werden, wenn die Ausbildung zum Tierheilpraktiker mit einer Abschlussprüfung beendet wurde.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Ein großes Otoskop liegt meist recht schwer in der Hand, dafür kann es im Gegensatz zu einem kleinen Otoskop individuell „konfiguriert“ werden.
  • Ein Mini-Otoskop hat nur wenig Eigengewicht und kann gut in die Tasche von Hose oder Oberteil gesteckt werden. Dabei hilft ein Clip.
  • Blättert die vielfach übliche (teilweise oder vollständige) Verchromung eines Otoskops ab, dann muss es sofort aussortiert werden, da es leicht rostet und nicht mehr vollständig desinfiziert werden kann.
  • Ein Otoskop kann zum Beispiel eine sehr helle LED- oder Xenon(-Halogen)-Beleuchtung haben.
  • Die Helligkeit eines großen Otoskops kann individuell und fließend auf einer Skala von null bis eins reguliert bzw. gedimmt werden. Angeschaltet wird es durch gleichzeitiges Drücken und Drehen eines Schalters bzw. Kranzes. Ein Mini-Otoskop kann in der Regel durch einen Schiebeschalter an- und ausschaltet werden – es gibt allerdings inzwischen auch dimmbare Modelle.
  • Auf das Instrument können Mehrweg- oder Einweg-Ohrtrichter aus Kunststoff, teils sogar Metall gesetzt werden. Sie variieren in Länge und/oder distalem Durchmesser.
  • Die kürzeren Trichter eines Mini-Otoskops eignen sich besonders für Katzen, kleinere Hunde, aber auch Toy- bzw. Miniaturrassen (beispielweise Hunde wie Chihuahua, Zwergspitz, Prager Rattler).
  • Ein großes Marken-Otoskop ist deutlich teurer als die kleinere Variante, die normalerweise schon für unter 100,00 Euro gekauft werden kann.

Beitrag zuletzt aktualisiert am 7. Juni 2024

Kurz über mich als Autorin

Sabine NawotkaIch bin Sabine Nawotka – Diplom-Ökonomin mit Schwerpunkt Marketing und Social-Media-Managerin IHK. Ich lebe und arbeite seit 1997 in Münster (NRW).

Die Ausbildung zur Tierheilpraktikerin war mir so wichtig, dass ich währenddessen sogar ein sehr attraktives Jobangebot in London abgelehnt habe. Seit 2002 arbeite ich als verbandsüberprüfte Tierheilpraktikerin mobil – in Münster (NRW) sowie im Umkreis von maximal 25 km. Meine Spezialgebiete sind das Verdauungssystem (inklusive der Anhangsdrüsen des Darms (Leber und Bauchspeicheldrüse)) sowie die (artgerechte) Ernährung von Hund und Katze. Ich unterstütze meine tierischen Patienten naturheilkundlich, also ganz ohne schädliche Chemie.

Außerdem, war ich von Juni 2019 bis Anfang 2024 immer wieder live als Expertin „Tiergesundheit“ bei Deutschlands drittgrößtem Homeshopping-Sender CHANNEL21 im Format "Vier Pfoten" zu sehen.

Darüber hinaus setze ich mich dafür ein, dass Tierheilpraktiker noch professioneller arbeiten. Deshalb gebe ich zum Beispiel schon seit vielen Jahren (Online-)Seminare für (angehende) Tierheilpraktiker und Wiedereinsteiger.

Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments